Bamberger Hörnla / Hörnchen – Gebäck

Geschichte

Hörnchen sind in Bamberg seit dem 14. Jahrhundert belegt und gehören in der alten Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg zum alltäglichen Kulturgut. Sie waren schon immer Leidenschaft der Bamberger Bevölkerung und der heimischen Bäcker und sind es auch heute noch!

Bamberger Hörnla
Bamberger Hörnla – Gebäck

Das „Hörnla für Zwischendurch“ gehört zu einem gelungenen Tag in Bamberg, ebenso wie das „Seidla Bier auf dem Heimweg“.

In Bamberg war schon im frühen 15. Jahrhundert ein Pfister (Bäcker), genannt Götze Hornlein (= Hörnlein) tätig. Gerade in diese Zeit fallen Familiennamen oftmals mit dem ausgeübten Beruf zusammen. So kann man annehmen, dass es sich um einen Bamberger Hörnchenbäcker handelt. Auch im Bamberger Stadtbuch wird für das Jahr 1483 auf einen Hörnleinsbeck hinter St. Martin verwiesen. 1496 wird schließlich ein weiterer Hörnleinsbeck in der Austrasse erwähnt.

Zubereitung

Durch diese Jahrhunderte alte Hörnla-Tradition hat jeder namhafte Bäcker in Bamberg heute sein eigenes, geheimes und gehütetes Familienrezept – ebenso wie mancher Haushalt, der hier aus Traditionsbewusstsein selbst Hand anlegt. Eines ist aber allen Bamberger Hörnla gemeinsam: Ihre unverwechselbare, charakteristische Form und der unvergleichlich zarte Buttergeschmack.

Zutaten: Mehl, Quark, Butter, Ei, Zucker, Vanillezucker, Hefe.

Der gewickelte Teigrohling ist in seiner Grundform länglich. Wichtig zur Unterscheidung ist: das Bamberger Hörnchen ist schlanker als das Croissant. Man erkennt es am hohen Krustenanteil und am butterfarbenen Krumenbild. Es enthält auch weniger Zucker als die französische Kopie. Ganz wichtig: echte Bamberger Hörnla haben keinesfalls eine Zuckerglasur!

Das Landgericht Bamberg stellte im Jahr 1977 fest:

„Bamberger Hörnchen müssen mit reiner Butter gebacken werden.“ Hörnla-Profis verwenden zudem nur Weizenmehl vom Typ 550 – keine Margarine. Quelle: www.zeit.de

Das Croissant – ein Plagiat!

Kulturhistoriker haben schlüssig nachgewiesen, dass verschiedene Legenden zur Herkunft des französischen Croissant frei erfunden sind und Croissants nicht vor dem 19. Jahrhundert in Frankreich eingeführt wurden. Erstmals in einem Nachschlagewerk erwähnt wurde das Croissant unter dieser Bezeichnung jedoch im Jahr 1853 als nicht näher beschriebenes Gebäck, 1863 wird in einem Lexikon auch die Mondform erwähnt. In Croissants wie auch in „Butterhörnchen“ wird in der Regel Margarine verwendet.

Fazit

Das Bamberger Hörnla gehört unbedingt zu einem liebevoll gedeckten Frühstückstisch und schmeckt einfach pur oder mit süßem Brotaufstrich; man isst es aber auch gerne als Zwischenmalzeit am Vormittag, zum Nachmittagskaffee, oder einfach zwischendurch „auf die Hand“. Eine weitere Alternative: man – taucht, tunkt oder „ditscht“ – das Hörnla in eine Tasse Kaffee oder Kakao.

Frühstück beim Seel

„A Kaffee ohne Hörnla schmeckt wie a Kuß ohne Schnörrnla!“

Quelle: Genussregion Oberfranken, Alfred Seel, Uta Hengelhaupt