Fränkisches Bier
Beim heiligen Gambrinus –
Franken ist das wahre Bierland!
“Das Bier hier ist gut“, schwärmte schon der Philosoph Hegel und der meistgelesene deutsche Dichter des 19. Jahrhunderts Jean Paul rief entzückt:
“Himmel, welch ein Bier”, direkt nachdem er Bamberger Bier gekostet hatte. Der erfrischende Gerstensaft hat eine lange Tradition in Bamberg, die 1122 bei den Benediktinermönchen begann.
Quelle: Kaiserdom
„Des klingt etz vielleicht a bissla grob:
Wir haben eine herzliche Abneigung gegen seelenlose Rülpswasser aus dem Durchlauferhitzer.“
Mahrs Bräu Bamberg
Fränkisches Bier für „Leute,
denen nicht egal ist, was sie trinken“
Nicht nur Braukunst – sondern auch Vielfalt!
„Vom Wein den Geist, vom Brot die Kraft: Daraus wird das Bier gemacht.“
Fränkische Weine mögen dem einen oder anderen Genießer etwas trocken erscheinen, dafür hat Gott den Franken das Korn nicht nur gegeben, um daraus Brot zu backen. (Hamburger Abendblatt 01.03.2010).
Geschichte
Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden in Bayern immer größere Betriebe, die Bier als Massenware herstellen (siehe heute vorwiegend Raum München – Stichwort Industriebier / Fernsehbier), während in Franken weiterhin Wert auf individuelle Handarbeit gelegt wurde. Die Brauereien blieben klein und pflegten ihre angeschlossenen Gaststätten sowie den Erhalt der fränkischen Bier- und Obstbrandkultur. Die Großbrauereien in Bayern bearbeiten ihr Bier, damit es lange haltbar ist. Es gibt auch Brot, das 1 Jahr haltbar ist, aber sicher kein gutes!
Großbrauereien zerstören die über Jahrhunderte gewachsene Bierkultur in Franken. Fränkische Brauereien, die auch noch mit „bayerischen Bier“ werben, verstärken diesen Effekt weiter. Denn: „bayerisches Bier“ stammt überwiegend von den Großbrauereien. Das edle handgearbeitete fränkische Bier geht in der Hektoliterflut der Großbrauereien unter.
Bier in Franken
Nicht umsonst dominieren in Franken Eigenschaften wie naturtrüb, ungespunden,… Ein solches Bier ist zwar nicht so lange haltbar, enthält aber noch alle natürlichen Schweb- und Trubstoffe und ist damit weit vitaminreicher als filtriertes Bier. Auf Erhitzung oder Sterilisierung wird bewusst verzichtet. Zur Qualität siehe auch: Reinheitsgebot.
Viele Franken, die zwangsläufig beruflich in den Großraum des Moloch München oder anderes Ausland umziehen müssen, klagen über das schlechte Bier. 3 Studenten aus der Fränkischen Schweiz haben sich eine Lösung überlegt. Über „Hier gibts Bier“ können online fränkische Biere auch vom Ausland bestellt werden.
Die beiden ältesten fränkischen Braustätten, die heute noch aktiv brauen, sind die Klosterbrauerei Weißenohe (seit 1100) im Landkreis Forchheim und die Brauerei Wurm in Bieswang (seit 1135) im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.
Vielfalt: Für alle möglichen Anlässe und Gelegenheiten brauen die Franken ein eigenes Bier, so z. B. für den Tag der Franken in Kulmbach 2010: Braumeister Robert Bosert beschrieb den Geschmack des Gerstensaftes so: „Malzbetont, vollmundig und würzig, mit angenehm schwacher Hopfenbittere.“
Größte Brauereidichte
der Welt im Guinness-Buch der Rekorde:
Oberfranken hat nicht nur die höchste Brauereidichte der Welt, Oberfrankens Biere zählen auch zu den besten der Welt. Zu diesem Ergebnis kommt der Wettbewerb „European Beer Star Award“ der im Jahr 2010 zum siebten Mal stattfand. Insgesamt 10 oberfränkische Brauereien wurden mit dem Euroean Beer Star ausgezeichnet – von 955 Brauereien aus der ganzen Welt. (BT Kurier 19.11.2010). Solche Auszeichnungen wiederholen sich Jahr für Jahr!
Bierkeller
In Franken ist der Keller oben: Bis zur Erfindung der Kühlmaschine durch den Franken Karl Linde im Jahr 1878 lagerten die Brauer ihr Bier in den Bierkellern. Schließlich schänkten sie das Bier aus rationellen Gründen einfach „auf dem Keller“ aus. Feste wurden dann ebenfalls gleich auf dem Keller gefeiert. (siehe auch Bierkeller in Franken oder allgemein die Region Bamberg).
Biersorten
Beschreibung von Biersorten
Auszeichnungen (Beispiele)
7. Wettbewerb „European Beer Star Award 2010 Beer Star Insgesamt wurden 10 oberfränkische Brauereien mit European Beer Star ausgezeichnet. 955 Brauereien aus er ganzen Welt hatten teilgenommen.
☞ Authentische Biere, die geschmacklich und qualitativ überzeugen und die Sortenkriterien erfüllen. (Franken Kurier 19.11.2010)
European Beer Star 2011 – bedeutendster Bier-Wettbewerb Europas – seit 8 Jahren
Braumeister aus Franken haben fünf Goldmedaillen eingeheimst – von insgesamt 1113 getesteten Bieren und einer 100-köpfigen Jury (Nürnberger Nachrichten vom 11.11.2011)
Bayerischer Bierstreit
…bei Internationaler Handwerksmesse München (Auszug)
Die Idee war einfach: Für den Bierstreit, der von der Handwerkskammer Oberfranken vorbereitet wurde, gab es drei Wettbewerbskategorien: Helles / Pils, Dunkles und Weizen. Jeder Tester bekam 6 Gläser vorgesetzt, drei mit Bier aus Oberfranken und drei aus München. Ohne zu wissen, welches Bier aus welcher Region stammt, mussten die „Biertester“ dann auf einem Bewertungsbogen eintragen, wie gut ihnen die verschiedenen Biere schmeckten.
Der Bierstreit begann, und unter der Moderation von Heiner Gremer vom bayerischen Rundfunk testeten die Messebesucher die vorgesetzten Biere. 6 Fernsehkameras, eine ganze Reihe von Fotografen und Reportern warteten gespannt, und dann kam endlich der Satz, der mit tosendem Beifall der mitgereisten Oberfranken quittiert wurde:
„Oberfranken hat den bayerischen Bierstreit gewonnen. Der Bierstreit lief vom 5. Bis 7. März. Insgesamt haben 231 „Biertester“ teilgenommen.
Fazit: Bayern hat ein gutes Bier, in Oberfranken schmeckt es aber noch ein bisschen besser.
Quelle: Pressestelle der Handwerkskammer für Oberfranken
Bayerisches Bier
Das Haus der Bayerischen Geschichte schreibt in einem Prospekt:
„Bier in und aus Bayern – Mythos und Weltmarke“
Die Bezeichnung „Mythos“ ist hier sehr treffend, denn mystisch ist es tatsächlich warum „Bayerisches Bier“ zur Weltmarke wurde. Beim Sammeln der vielen Informationen über Bier und dem Reinheitsgebot fragte ich mich ständig, woher das kommt – es ist doch nichts besonderes daran – im Gegenteil! Sicher gibt es auch in Bayern einige gute Landbierbrauereien, aber die konnten dazu im Verhältnis vermutlich relativ wenig beitragen.
Also vergessen wir „Bayerisches Bier“ weitgehend – es ist nur
Werberummel von einigen finanzstarken Großbrauereien –
Nein Danke!
Zum Schluß noch ein…
Beispiel bayerischer Arroganz
Münchner Hofbräu genießt seit Jahren eine Vorrangstellung z.B. in der Burgschänke der „fränkischen Krone“, der Veste Coburg, sowie bei anderen Liegenschaften der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung, wie auch den Spielbanken. Wie kann das sein?
Bereits am 20.03.2002 wurde vom Bayerischen Landtag folgendes beschlossen: „Die Staatsregierung wird aufgefordert zu gewährleisten, dass bei der Vergabe von Lieferverträgen an Brauereien zur Versorgung von Gastronomiebetrieben mit Bier und anderen Getränken in Liegenschaften der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen auch in Zukunft regionale, kleine und mittelständische Betriebe zum Zuge kommen können.“ (Joachim Kalb, Fränkischer Bund). Es werden inzwischen zwar auch einzelne regionale Biersorten angeboten, aber trotzdem wird ein Münchner Bier hunderte Kilometer in eine Region gekarrt, die die größte Brauereidichte weltweit aufzuweisen hat!?
Meine Referenzen
Boykott: Bayerisches Bier, Bier aus der TV-Werbung, aus Plastikflaschen oder Blechdosen!